Prüfungsablauf

Das Prüfungsformat für die Anerkennung in Bayern und Rheinland-Pfalz besteht aus insgesamt zwei mündlichen Prüfungsstationen und einer schriftlichen Prüfungsstation. Die Reihenfolge der mündlichen Stationen kann variieren. Die Prüfung schließt immer mit der schriftlichen Station ab. Zwischen den Stationen haben Sie eine Minute Pause.

Bis auf die oben genannten Prüfungssituationen gibt es keine weiteren Prüfungsteile. Ein Vokabeltest oder die Übersetzung von Fachbegriffen ist beispielsweise kein Teil der Prüfung.

Um die Berufspraxis möglichst authentisch widerzuspiegeln, wurde das OSCE-Format (Objective Structured Clinical Examination) für die FaMed gewählt. Die Fälle, die behandelt werden, unterscheiden sich sowohl innerhalb als auch zwischen den Prüfungsstationen. Alle Prüfungsinhalte sind aus den Fächern Allgemeinmedizin, Innere Medizin oder Chirurgie gewählt.

Details

Die Reihenfolge der mündlichen Stationen kann variieren. Die Prüfung schließt immer mit der schriftlichen Station ab. Für die mündlichen Stationen haben Sie jeweils 11 Minuten Zeit, für die schriftliche 22 Minuten. Zwischen den Stationen haben Sie eine Minute Pause.

Mündliche Prüfungsstationen

Arzt-Patienten-Kommunikation (23 Minuten inkl. Lesezeit)

Die Prüfungsstation der Arzt-Patienten-Kommunikation enthält ein Anamnesegespräch und ein Aufklärungsgespräch, wobei sich die Fälle nicht aufeinander beziehen müssen. In dieser Prüfungsstation ist vor allem darauf zu achten, Laiensprache zu verwenden und sämtliche Äußerungen klar und verständlich zu formulieren, sodass Missverständnisse ausgeschlossen werden können.

Anamnesegespräch

Die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer sollen im Rahmen eines Anamnesegesprächs die für eine Anamnese notwendigen Informationen von der Patientin/vom Patienten einholen, ihr/ihm Raum zum Berichten über Beschwerden einräumen und eine respektvolle Gesprächsatmosphäre schaffen.

Aufklärungsgespräch vor einem Eingriff

Die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer soll der Patientin/dem Patienten den Ablauf einer bevorstehenden Operation, die Risiken des Eingriffs sowie perioperative Verhaltensmaßnahmen vermitteln. Das Augenmerk liegt hier auf der Verwendung von Laiensprache (allgemeinsprachliche Ausdrücke statt medizinischer Fachbegriffe), dem Rückversichern, dass die Patientin/der Patient alle Informationen verstanden hat sowie dem verbalen und nonverbalen Ausdruck von Empathie bei Bedenken und Fragen. Wichtig: Vor dem Aufklärungsgespräch werden alle Informationen eingeblendet, mit deren Hilfe das Aufklärungsgespräch durchführt werden kann. Es werden keine Fachkenntnisse abgeprüft.

Arzt-Arzt-Kommunikation (23 Minuten inkl. Lesezeit)

Die Prüfungsstation der Arzt-Arzt-Kommunikation besteht aus zwei Patientenvorstellungen. Bei der Arzt-Arzt-Kommunikation ist darauf zu achten, eine angemessene Fachsprache zu verwenden und sich möglichst kurz und prägnant auszudrücken. Sprachliche Fehler, die zu Missverständnissen und infolgedessen Therapiefehlern führen können, sind absolut zu vermeiden.

Patientenvorstellungen

In den Patientenvorstellungen sollen die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer unter Einsatz fachsprachlicher Begriffe und Redewendungen das Kommunizieren unter Kollegen (hier: Oberarzt/Oberärztin) unter Beweis stellen. Sowohl die Informationsweitergabe als auch Rückfragen sollen knapp und präzise formuliert werden. Wichtig: Es werden alle Informationen eingeblendet, mit deren Hilfe die Patientenvorstellungen durchführt werden können. Es werden keine Fachkenntnisse abgeprüft.

Schriftliche Prüfungsstation

(22 Minuten inkl. Videozeit) 

Basierend auf einem kurzen Video, welches auch pausiert werden kann, verfasst die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer den Anamneseteil eines Arztbriefes.

Anamneseteil eines Arztbriefs

Bei der Formulierung des Arztbriefes ist darauf zu achten, dass alle in dem Video vorkommenden Patienteninformationen nach fachsprachlichen Standards korrekt versprachlicht werden.

Dazu zählen:

  • Name, ggf. Alter, Gewicht, Größe
  • aktuelle Beschwerden
  • Vorerkrankungen und Medikamente
  • Nikotin- und Alkoholkonsum
  • Familien- und Sozialanamnese
  • ggf. Reiseanamnese


Der Arztbrief ist in ganzen Sätzen zu schreiben. Bei Patientenäußerungen soll – wenn angemessen – der Konjunktiv I verwendet werden.